MGA Casinos weiter im Aufwind

Die Zahl der Spieler, die bei von Malta lizenzierten Betreibern spielen, erreichte im ersten Halbjahr 2022 einen neuen Höchststand, nachdem sie im Vorjahr zurückgegangen waren. Die Zahl der aktiven Spielerkonten bei lizenzierten MGA Casinos stieg nach einem Rückgang im Jahr 2021 im Jahresvergleich um 8,7 % auf 19,3 Millionen. Damit wurde der bisherige Höchststand von 19,0 Millionen in den letzten sechs Monaten des Jahres 2020 übertroffen. Der Anstieg war hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass rekordverdächtige 8,9 Millionen neue Konten erstellt wurden.

Ein Großteil des Anstiegs war auf eine höhere Anzahl jüngerer Spieler zurückzuführen, wobei der Anteil der Spieler zwischen 18 und 24 Jahren auf fast 25 % der gesamten Spielerbasis anstieg.

Der Glücksspielsektor ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der einen wichtigen Teil zum Haushalt der Mittelmeerinsel beiträgt. Der maltesische Glücksspielsektor hat im ersten Halbjahr 2022 573 Mio. € zur Bruttowertschöpfung oder 8,0 % der maltesischen Wirtschaft beigetragen hat. Die Bruttowertschöpfung ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 12,4 % gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 sammelte die MGA außerdem 39,8 Millionen in Form von Compliance-Beitragsgebühren, Verbrauchssteuern und Abgaben.

Die Zahl der landbasierten Spieler, die im ersten Halbjahr 2022 stationäre MGA Casinos besuchten, stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 41,9 %. Dieser Anstieg ist vor allem den Lockerungen mit dem Abklingen der weltweiten Gesundheitskrise zuzuschreiben.

Zudem beschäftigte die Branche im Juni 2022 10.861 Mitarbeiter, fast 600 mehr als ein Jahr zuvor. Trotz der globalen Entwicklungen in den letzten Jahren ist es Malta gelungen, einen stabilen und robusten Ausblick auf seine Glücksspielbranche zu bewahren, aus dem es aus einer stärkeren Position hervorgeht.

„Die Widerstandsfähigkeit der maltesischen Glücksspielbranche in diesen schwierigen Zeiten wird größtenteils ihrer Fähigkeit zugeschrieben, flexibel zu bleiben und sich an Veränderungen anzupassen, während sie durch die anhaltenden Bemühungen der MGA unterstützt wird, sicherzustellen, dass Malta eine wettbewerbsfähige und angesehene Niederlassungsgerichtsbarkeit bleibt“, so ein Pressesprecher der MGA sagte.

Die MGA gab zwar keine Gesamteinnahmen an, vermerkte jedoch den Anteil der Einnahmen, die von jedem Spieltyp stammten.

Lizenzen vom Typ 1, die Online-Casinospiele und ähnliche Produkte abdecken, erreichten mit 71,5 % einen neuen Höchststand als Anteil am Gesamtumsatz. Davon stammten 79,8 % – oder 57,1 % der Gesamteinnahmen – aus Spielautomaten.

Andererseits sank der Anteil der Einnahmen aus Typ-2-Lizenzen, die Sportwetten abdecken, auf 21,3 %. Lizenzen vom Typ 3, die Peer-to-Peer-Glücksspiele einschließlich Poker und Wettbörsen abdecken, blieben mit 7,1 % der Einnahmen stabil.

Die MGA vermied größtenteils die extremsten Formen von Durchsetzungsmaßnahmen, also den Lizenzentzug. Nachdem im gesamten Jahr 2021 nur sieben Lizenzen gekündigt wurden, wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2022 sogar nur eine gekündigt. Dies war ein starker Rückgang gegenüber früheren Jahren, da 14 Lizenzen im gesamten Jahr 2019 und 12 im Jahr 2020 gekündigt wurden.

Die Zahl der in Malta lizenzierten Online-Unternehmen welche im Glücksspiel tätig sind erreichte mit 346, darunter 199 Betreiber, einen neuen Höchststand. Die Aufsichtsbehörde prüfte im Laufe des Jahres auch 20 Lizenzanträge. Sie erteilte 16 Lizenzen und lehnte einen Antrag ab.

In diesem Zeitraum wurden 16 Compliance-Audits zusammen mit 114 Desktop-Reviews durchgeführt, begleitet von sieben zusätzlichen AML/CFT-Compliance-Prüfungen, die von der MGA im Auftrag der FIAU initiiert wurden. Darüber hinaus hat die Behörde eine Verwarnung herausgegeben, eine Lizenz annulliert und eine andere autorisierte Stelle suspendiert, nachdem Informationen aus Compliance-Audits, Compliance-Überprüfungen und formellen Untersuchungen hervorgegangen waren. Darüber hinaus verhängte die MGA insgesamt sieben Verwaltungsstrafen sowie zwei Ordnungsvergleiche mit einer kollektiven Gesamtgeldstrafe von 85.000 Euro.

Außerdem erließ die FIAU gegenüber vier weiteren Lizenznehmern Vollstreckungsmaßnahmen, die von schriftlichen Verweisen bis hin zu Verwaltungsstrafen reichten, wobei der Schwerpunkt auf Abhilfemaßnahmen lag, basierend auf den Verstößen, die bei den in den Vorjahren durchgeführten Prüfungen, einschließlich der MGA, festgestellt wurden. Insgesamt beliefen sich diese auf knapp über 386.567 €.

In erster Linie auf der Grundlage der Verringerung des Risikos der Geldwäsche oder der Finanzierung des Terrorismus stellte der Fit & Proper-Ausschuss fest, dass vier Personen und Unternehmen die Eignungskriterien der Behörde nicht erfüllten, während zwei weitere Anträge vom Aufsichtsrat abgelehnt wurden.

Insgesamt wurden 626 strafrechtliche Redlichkeitsprüfungen bei Personal, Anteilseignern, letztendlichen wirtschaftlichen Eigentümern, Schlüsselpersonen, Mitarbeitern und Unternehmen aus dem landgestützten und dem Online-Glücksspielsektor durchgeführt.