Spielautomaten
Safe-Server ohne Richtlinien
Der Glücksspielstaatsvertrag hat bis jetzt nur geschafft mit seinen teils unsinnigen Regeln den Spaß am Zocken zu verderben, Steuern einzunehmen und alle Lizenzen, die es bisher gibt, der Gauselmann Gruppe zuzuschustern. Ja, genau jener Gruppe, welche aus den deutschen Casinos mit wehenden Fahnen aufgrund seltsamer Steuergeschäfte geflohen ist. Der Rest ist eigentlich nur einen Pannenserie, die nicht abreißen will. Wir haben darüber schon mehrmals berichtet.
Die Safe-Server sind ein wesentliches Element im Baukasten der neuen deutschen Glücksspielbehörde. Über diese sollen alle Spielaktivitäten in den lizensierten Online Spielhallen erfassen, analysieren und der Behörde zur Verfügung stellen. Das hört sich sehr nach einer STASI-ähnlichen Überwachung an. Genau hier liegt auch der Hund begraben.
Wie es sich jetzt herausgestellt hat, gibt es bis zum heutigen Tag keine technischen Richtlinien für diese Server. Ohne die entsprechenden Richtlinien gibt es auch keine Vorgaben zur Programmierung. Nach über 14 Monaten haben die Programmierer also noch keine Auskunft der Behörde erhalten, wie die Software-architektur aussehen soll. Nachdem es diese Richtlinien irgendwann einmal gibt, wird von sechs bis 8 Monaten gemunkelt, bis diese Richtlinien umgesetzt sind.
Wer sich den Glücksspielstaatsvertrag genau ansieht, sieht schnell, dass diese darin niedergeschriebenen Vorgaben schwierig sind umzusetzen. Auch wenn das Gesetz zum 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, war dessen Inhalt schon lange vorher öffentlich. In über zwei Jahren haben die Verantwortlichen es also nicht geschafft, die entsprechenden Richtlinien für die Safe-Server festzulegen.
Eines der größten Probleme ist hierbei der Datenschutz. Zwar sollen ALLE Aktionen eines jeden Spielers festgehalten werden, diese müssen aber anonymisiert sein. Es stellt einfach ein Problem dar, detaillierte Informationen zu jedem Spieler und zu jeder Wette zu speichern und diesen gleichzeitig ein eindeutiges Pseudonym zuzuordnen, ohne dass dies auf die tatsächliche Person zurückgeführt werden kann. Hierbei kommt man auch schnell in Konflikt mit dem Datenschutzgesetz.
Die Zukunft der Safe-Server
Davon auszugehen, dass diese wirklich zum oben genannten Zeitpunkt, dem zweiten Quartal 2023 An den Start gehen ist schon sehr optimistisch gedacht. Auch wenn die technischen Richtlinien in den nächsten Wochen fertiggestellt werden, was zu bezweifeln ist, muss man von einer Entwicklungszeit der Software von 6-8 Monaten ausgehen. Dann kommen Testläufe und zum Schluss die Verknüpfung mit den Anbietern von Online Casinos. Wenn man die bisherige Entwicklung der kompletten Operation „Glücksspielstaatsvertrag“ in Betracht zieht, kann man davon ausgehen, dass diese Server in den nächsten 12 Monaten noch nicht an den Start gehen.
Sperrsystem OASIS läuft auch nicht rund
OASIS, wie das Spielersperrsystem genannt wird, ist sicherlich eine der besten Errungenschaften für den Spielerschutz, die das neue Gesetz mit sich gebracht hat. Die Spielersperre stellt ein spielformübergreifendes, bundesweites Instrument zum Schutz von Spielerinnen und Spielern und zur Bekämpfung der Glücksspielsucht dar.
Alle Formen des Glücksspiels, online oder offline, Casino oder Buchmacher, Poker oder Lottoanbieter mit mehr als zwei wöchentlichen Ausspielungen sollen an OASIS angeschlossen sein, bei dem sich Spieler zum Selbstschutz bei allen in Deutschland lizensierten Glücksspielanbietern, sperren lassen können.
Selbst Kritiker des neuen Gesetzes sind beim Spielersperrsystem mit den Machern einer Meinung, dass dies eine gute Sache ist. Leider läuft aber auch dieses System noch nicht ganz rund. Dass das Anbinden der unterschiedlichen Kategorien zu technischen Schwierigkeiten führt, ist bei der Vielfalt noch nachzuvollziehen.
Es gibt jedoch viele Stimmen, welche bemängeln, dass Spieler automatisch für alles gesperrt werden, auch wenn Sie zum Beispiel vor mehreren Jahren, also lange vor dem neuen Gesetz, bei einem bestimmten Anbieter oder einer realen Spielbank ausgeschlossen haben.
Es gibt schließlich unzählige Gründe, weshalb man zum Beispiel nicht in einem Online Casino spielen möchte. Diese reichen von einem schlechten Kundenservice über zu strenge Bonusbedingungen bis zu mangelnden oder gestrichenen Zahlungsmethoden. Nach Einführung von OASIS gibt es viele Spieler, die jetzt komplett und überall gesperrt sind.
Die zuständigen OASIS Mittarbeiter sind wohl auch überfordert. Eigensperrungen funktionieren meist einwandfrei. Das Problem sind jedoch die Entsperrungen. Verschiedene Betroffene berichten von bis zu 3 Monaten, bis eine Entsperrung erfolgt. Auf dem auszufüllenden Antrag wird eine Bearbeitungszeit von einer Woche angegeben. Von OASIS -Seite spricht man von einer unerwartet hohen Anzahl an Anträgen. Das hat aber wohl eher damit zu tun, dass viele Spieler gesperrt wurden, welche sich nur bei einem Anbieter ausgeschlossen hatten und irgendwie auf der Liste gelandet sind.
Spielerschutz bei internationalen Casinos
Bei vielen seriösen Anbietern wird auf die Eigenverantwortung der Spieler gesetzt. Viele Casinobetreiber haben ein Werkzeug installiert, mit dem man sich Kunden individuelle Limits setzen können und sich bei Bedarf auch begrenzt oder endgültig bei einem Casino oder einer Casinogruppe von der Teilnahme am Glücksspiel ausschließen können.
Bei den virtuellen Spielhallen, die sie auf unserer Seite finden bieten zwar nicht alle Casinos diesen Service an, bei den meisten kann man sich jedoch bestimmte Limits setzen. Wenn sie unsere individuelle Casinotests lesen, finden Sie diese Angaben in einem eigenen Absatz. Dort finden Sie auch alle Angeben zum jeweiligen Anbieter, welche wichtig sind, damit sie eine Entscheidung treffen können, ob die Plattform für Sie ein interessanter Kandidat ist. Sie können auch sicher sein, dass Ihr Spielverhalten oder irgendwelche andere Daten an keine deutschen Safe-Server weitergeleitet wird.
